Königliche Juwelen: Edelsteinlexikon
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Mittwoch, 29. Juni 2016

Der Hope Diamant




Dieser Diamant ist der berühmteste und sagenumwobenste Diamant der Welt.


Der 45,52 Karat (9,104 g) schwere blaue Diamant wurde von Kaufmann Jean-Baptiste Tavernier in einem Nebenfluss des Kooleron in Indien gefunden.


und verkaufte ihn 1668 an den französischen Könige Ludwig XIV.

Der Hofjuwelier Sieur Pitau schliff den Stein in einen dreieckigen, tropfenförmigen Diamanten mit einem damaligen Gewicht von 67,50 Karat.


In Gold gefasst hing der Diamant an einem Halsband des Königs und wurde nur zu besonderen Anlässen getragen.

Auch Ludwig XVI. schmückte sich mit dem Stein.

Im Laufe der Französischen Revolution, genauer gesagt am 11. September 1792 wurde er gestohlen und soll erst nach Le Havre gebracht worden sein und dann nach London wo er verkauft werden sollte. Doch irgendwo wo dazwischen wurde er abermals gestohlen.

Danach verschwand er für einige Jahre aus der Zeitgeschichte.

Erst 1830 gab es wieder eine mögliche Spur, als in England ein ungeschliffener blauer Diamant zum Verkauf angeboten wurde.

Der britische Bankier und passionierte Juwelensammler Henry Philip Hope erwarb diesen Stein 1824 für 18.000 Pfund.

Später sollte der berühmte Diamant nach seiner Familie benannt werden, die ihn über 50 Jahre besaß.

Nach dem Tod Hopes führten seine 3 Neffen einen erbitterten Kampf um seine Juwelensammlung.

Nach jahrelangem Rechtsstreit bekam Henry Thomas Hope den Diamanten sowie sieben weitere Juwelen zugesprochen.

In seinem Besitz wurde der blaue Diamant 1841 in der Great Exhibition in London und 1855 in der Exposition Universelle in Paris ausgestellt.

Nach seinem Tod erbte seine Frau Adele das kostbare Stück das sie bis zu ihrem Tod am 31. März 1887, 24 Jahre lang besaß.

Nächster Besitzer war der Enkel Henry Francis Hope Pelham-Clinton.
Durch seinen ausschweifenden Lebensstil geriet er in Schulden und wollte den Stein verkaufen.

Doch das erwies sich als schwierig da durch die Erbbedingungen seiner Großmutter Adele der Stein von der Verpfändung geschützt war.

Er zog darauf vor Gericht und klagte.

Erst im Jahr 1901 bekam er Recht und verkaufte den Stein 1901 für 29.000 engl. Pfund an den Londoner Edelsteinhändler Adolf Weil.

Dieser verkaufte ihn an Simon Frankel, ein Diamanthändler der ihn nach New York brachte. Geschätzt wurde er da auf 141.032 Dollar.

1908 kaufte Salomon Habib von Frankel den Stein für 400.000 Dollar.

Weiter ging es an den Edelsteinhändler Rosenau der ihn dann 1910 an Pierre Cartier für 550.000 Frances verkaufte.

1911 verkaufte Cartier den Stein an die Theater-Schauspielerin Evalyn Walsh Mac Lean.


Als sie 1947 verstarb verkauften die Treuhänder den Diamant an Harry Winston.

Dieser stellte den Blue Hope in seiner „Court of Jewels“ aus. Im August wurde der Diamant in der „Canadian National Exhibition“ gezeigt.


1950 trug ihn Mrs. Thomas Phipps bei einer New Yorker Charity Veranstaltung als Leihgabe von Harry Winston.

Dort wurde die untere Facette geschliffen um die Brillanz des Diamanten zu steigern.

Dementsprechend wurde etwas Karat (Gewicht) weggenommen.

Von 67,50 Karat auf 45,52 Karat (9,104 g)

Am 08. November 1958 soll Harry Winston den Stein in einem versicherten Postpaket an das Smithsonian Institution in Washington DC. geschickt haben. 


Als Geschenk.


Endlich war das fröhlich hin und her verkaufen beendet und der Stein hat dort einen sicheren Platz und kann besichtigt werden.

Obwohl ich immer noch der Meinung bin das Diamanten getragen werden müssen damit sie das Leuchten nicht verlieren.

Sein Wert wird heute auf 200 – 250 Millionen Dollar geschätzt.

2011 wurde der Stein von der Kette in eine andere Fassung gepackt.


Ob er heute immer noch in dieser Kette zu sehen ist kann ich leider nicht sagen.

Vielleicht war ja jemand von meinen geschätzten Lesern in Washington und hat neues zu berichten.

Der Florentiner Diamant



Der Florentiner, auch „Großherzog der Toscana“, oder „Österreicher“ genannt, ist ein historischer Diamant von zuletzt 137,2 Karat, etwa der Größe einer Walnuss und gelber Farbe, er war von großer Klarheit und zeigte ein schönes Funkeln.

Zuletzt befand er sich in der Form eines Briolettes mit neunfacher Anordnung der Facetten.

Die genaue Herkunft ist unbekannt, zuletzt befand sich dieser Diamant im Besitz der österreichischen Kaiserfamilie, ist aber seit den 1920er Jahren verschollen, nachdem sein Eigentümer ihn an einen Betrüger verloren hatte.
Zum Zeitpunkt seines Verschwindens galt er als der viertgrößte Diamant weltweit.

Die Geschichte des Florentiner ist zunächst durch seine unbekannte Herkunft, dann durch eine gut belegte Zeit, in der er sich im Besitz der Habsburger befand, bis in die 1920er Jahren und sein späteres Verschwinden und unbekannten Verbleib geprägt.

Die genaue Herkunft ist nicht gesichert.

Es bestehen mindestens 3 mögliche Wege, wie der Stein in den Besitz der Habsburger gelangt sein könnte.


2 der Möglichkeiten, Ereignisstränge, gehen auf Herzog Karl den Kühnen von Burgund (1467-1477) zurück, nach einer 3. Version soll es sich um portugiesische Kriegsbeute gehandelt haben.

     1. Version

Nach der ersten, wie auch der zweiten Version befand sich der später als „Florentiner“ bekannt gewordenen Stein im Besitz Karls des Kühnen, der auch Flandern und damit die wichtigsten Umschlagorte für Diamanten der damaligen Zeit (Brügge und Antwerpen) zu seinem Herrschaftsbereich zählte und sich so den Diamanten aus dem eigenen Machtbereich hätte besorgen können.
Der Diamant soll von Ludwig van Berquen, dem Erfinder des Diamantschliffs, für Karl den Kühnen geschliffen worden sein.

Gesichert ist, dass er 3 Diamanten, unter ihnen auch der große Sancy, in der Schlacht bei Nancy, in der er gefallen ist, bei sich führte.


Karl der Kühne
Einer davon war ein etwa Walnussgroßer Stein von gelber Farbe, bei dem es sich um den Florentiener gehandelt haben könnte.

Nach der Schlacht soll ein Schweizer Landsknecht oder Soldat den Stein gefunden und aufgehoben haben, wobei er ihn für Glas hielt.

Ob es derselbe Soldat/Landsknecht war, der auch den Sancy entwendete ist nicht bekannt.

Er soll den Florentiner dann später an den Pfarrer von Montagny zum Preis von 1 Gulden verkauft haben.

Dieser veräußerte den Stein dann für 3 Franken an die Stadt Bern.
Wer nun herausfand das dieser „Glasstein“ ein Diamant war ist ungewiß, aber wahrscheinlich war es die Stadt Bern.

Diese soll dann versucht haben den Diamant in Lyon in Kommision zu geben was allerdings Misslang.

Schließlich soll der Berner Bürger Batholomäus May den Edelstein von der Stadt zum Preis von 5.000 Gulden, wobei auch eine Vermittlungsgebühr von 400 Gulden für den Schultheiß anfiel, erworben haben und für 7.000 Gulden nach Genua weiterverkauft haben.

Dort soll ihn der Herzog von Mailand Ludovicio Sforza, genannt „il Moro“ (*1452; +1508) erworben haben.

Dieser gab ihn dann möglicherweise an den Papst Julius II. weiter.
Im Vatikan soll er zunächst verblieben sein, bis er unter Pius V an die Medici kam.

1657 sah Jean-Baptiste Tavernie einem dem „Florentiener“ gleichenden Stein im Besitz der Medici und beschrieb ihn.

Tavernier soll ihn erstmals benannt haben.

Nach dem Aussterben der Medici 1737 wurde Franz Stepahn, der Ehemann Maria Theresias von Österreich, Großherzog der Toskana und soll auch so Eigentümer des Steines geworden sein, der zu diesem Zeitpunkt den Titel „Großherzog der Toskana“ trug.

Er überführte ihn in das Eigentum der Habsburger, Maria Theresia soll seinen Namen auf „Florentiner“ verkürzt haben.

Zweite Version
Nach dieser Version soll der Diamant nach der Schlacht von Nancy der Stadt Basel zugefallen sein.
Diese sollen den Stein an die Fugger verkauft haben.
Von diesen soll der englische König Heinrich VIII. 1547 den Diamant erworben haben.
Mit der Heirat Philipp II. mit Maria von England, der Tochter Heinrich des VIII., soll der Florentiner an das Haus Habsburg gelangt sein.

Dritte Version
Sie besagt das portugiesische Truppen den noch ungeschliffenen Rohdiamanten vom Herrscher von Vijayanagar (Narsingha) in Indien erbeutet und nach Goa gebracht haben.
Der Gouverneur von Goa, Ludovico Castro, Graf von Montesanto, soll den Stein für 35.000 Escudos an den Großherzog der Toscana Ferdinand I. verkauft haben.
Dieser soll den venezianischen Diamantschleifer Pompeo Studendoli beauftragt haben, den Rohdiamanten zu schleifen.
Studandoli soll nach vierjähriger Arbeit 1615 den Schliff vollendet haben.


Wie nach der ersten Version gelangte er dann über den Ehemann Maria Theresias an Habsburg.

 Der „Florentiner“ war zusammen mit anderen Teilen des Kronschatzes im Gewölbesaal der Hofburg der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Der „Florentiener „ ruhte hierbei in der Vitrine XIII.

In der einzig bekannten Fotoaufnahme, die vor 1918 entstand, war der „Florentiner“ Teil einer Hutagraffe.


Hier sehen wir Karl von Österreich mit der Hutagraffe auf der linken Seite der Jacke.


Mit dem Ende des 1. Weltkrieges kam es auch in Österreich zu Unruhen und zur Ausrufung der Republik.


In der Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November 1918 begab sich Oberstkämmerer Leopold Graf Brechthold im Auftrag des österreichischen Kaisers Karl I. in die Schatzkammer und entnahm dort aus der Vitrine 13 den Familienschmuck der Habsburger, der bereits zu Zeiten Maria Theresias rechtlich vom reinen Staatseigentum getrennt war.

Mit diesem Schmuck, zu dem auch der „Florentiener“ gehörte, begab er sich zunächst zum Kaiser nach Schloss Schönbrunn.

Am 04. November 1918 brach er zum Wiener Westbahnhof auf, um von dort mit dem Schmuck in die Schweiz zu fahren.

Der Oberstkämmerer wurde allerdings am Bahnhof von Eisenbahnern aufgehalten, die sich den „Roten“ angeschlossen hatten.

Diese beriefen sich auf ein kaiserliches Gesetzt, das während des Kriegs die Ausfuhr von Wertsachen in Ausland verbot.

Nach einer Rücksprache mit dem Polizeipräsidenten ließen sie Leopold Graf Bechthold jedoch mit dem Schmuck ausreisen.

Er fuhr nach Zürich und hinterlegte die Wertsachen bei der Schweizer Nationalbank.

Als kurz darauf der Transport der Schmuckstücke bekannt wurde, begann die Diskussion um die Verstaatlichung des habsburgischen Besitzes.

Es kam in Folge dieser Disskusion zu den Habsburger-Gesetzten von 1919 und 1921 mit der verstaatlichung des Eigentums der Familie Habsburg un der Abschaffung der Adelstitel in Österreich.

Karl musste Abdanken und Österreich mit seiner Frau Zita verlassen.
Außerhalb Österreichs verfügten sie über keinerlei Vermögen, da sie das habsburgische Privatvermögen nicht außer Landes geschafft hatten.
Lediglich der Schmuck war ihnen geblieben.

Um die geretteten Wertsachen zu Geld machen zu können wandten sie sich in ihrem schweizer Exil an einen ehemaligen Finanzberater des 1914 ermordeten Thronfolgers Franz Ferdinand, einen gewissen Bruno Steiner.

Bruno Steiner nahm 1919 Kontakt zu dem Edelsteinhändler Alphons Sonderheimer auf.

Dieser gehörte nicht zur ersten Garnitur der Edelsteinhändler und konnte auch selbst nicht die notwendigen Mittel für die vollständige Verwertung der Wertgegenstände aufbringen.

Aber durch ihn konnte der in Frankreich ansässige Jacques Bienenfeld als Finanzier hinzugewonnen werden.

Die Vereinbarung der beiden sah so aus, dass Sonderheimer nur die Edelsteine selbst erwerben wollte, diese also aus den jeweiligen Fassungen gebrochen wurden.

Er zahlte zudem an Steiner eine 10 % Provision, von der der ehemalige Kaiser nichts erfahren sollte.

Insgeheim behielt Steiner auch noch das Edelmetall der Fassungen.
Seitens der ehemaligen kaiserlichen Familie wurde zwischen solchen Wertgeständen, die verkauft werden konnten und solchen, die für die Familie wichtig waren und auf keinen Fall verkauft werden sollten.
Zu letzderem zählte auch der „Florentiner“.

1921 benötigte Karl von Habsburg dringend eine größere Geldsumme für die Durchführung des zweiten Restaurationsversuches Ungarn um wenigsten dort noch König zu sein.

Steiner vereinbarte daraufhin die Hinterlegung aucdh als nicht verkäuflich angesehene Wertgegenstände als Pfand für einen Kredit in Höhe von 1,6 Millionen Schweizer Franken.

Durch den guten Verdienst aus den Geschäften mit Steiner konnte Sonderheimer diese Summe diesmal ohne Hilfe Bienenfelds aufbringen.
Karl von Habsburg ging davon aus das er, wenn er König von Ungarn ist, die Wertsachen wieder einlösen könnte.

Aber sonderheim ging davon aus das dies nicht möglich sein wird.
Im Oktober 1921 brach die ehemals Kaiserliche Familie nach Ungarn auf u dort den Thron zu besteigen.

Am 23. Oktober 1921 scheiterte dieser Restaurationversuch.

Karl musste sich mit seiner Familie in das von britischer Seite als Exil bestimmte Madeira begeben.

Während der Abwesenheit Habsburger erschien Bruno Steiner in Begleitung Bienenfelds bei Sonderheimer und behauptete, das er ermächtigt sei, die Preziosen auszulösen, die nötige Summe wurde Sonderheimer ausgehändigt.
Hernach verschwand Steiner in Richtung Wiesbanden.

Als die Ehefrau von Karl, Zita von Bourbon-Parma, mithilfe eines portugisischen Passes am 12. Januar 1922 in die Schweiz zurückkehrte, musste sie feststellen, dass Steiner mit den Wertsachenverschwunden war.

Es wird angenommen, dass der „Florentiner“ dazu gehörte.
Seither gilt er als verschollen.

Um den Verbleib des Diamanten besteht eine Vielzahl von Gerüchten.
Zum Beispiel soll er gespalten worden sein um seine Spur zu verwischen.
Dann kam 1981 auf einer Auktion von Christie´s ein namenloser Diamant unter der Position 710 ins Gespräche.

Kopie

Es war ein ungewöhnlich gelber Diamant von 81,56 Karat eingerahmt von 14 kleinen Diamanten an einer goldenen Kette mit Rückenverschluss.

Er ging für 600.000 Schweizer Franken an einen Telefonbieter.

Leider kann der Anbieter des Steines von Christie´s nicht mehr ermittelt werden, da die Verpflichtung zur Aufzeichnung aller Einlieferer 1980 aufgehoben wurden.

Wahrscheinlich werden wir niemals erfahren was mit diesem wunderbaren Stein passiert ist und ob es ihn überhaupt noch gibt.

Orlow oder Großmogul Diamant



Der Orlow Diamant (es existieren mehrere Schreibweisen)  (oben sehen wir eine Kopie), oder auch Orloff Diamant der Zarin Katharina II, ist ein 189,62-karätiger (37,924 g) Diamant.

Der Stein gehört zu den berühmtesten Diamanten der Welt.

Dass es ihn gibt ist zu sehen…

Aber wo kam er her?

Es gibt eine Legende die besagt folgendes:

Der bläulich-grüne Diamant gehörte zur Statue der indischen Göttin Brahma.
Die Augen der Götter-Statue im Tempel von Mysore zierten zwei große Diamanten von großem Wert.

Ein französischer Söldner, der angeblich zum Hinduglauben übergetreten war, um den in den Tempel eingelassen zu werden, soll den Stein aus dem linken Auge herausgebrochen und gestohlen zu haben; im Jahr 1750 soll er ihn dann in Madras an einen britischen Handels-Kapitän verkauft haben.

Der Stein gelangte nach Antwerpen, wo ihn der Fürst Grigori Grigorjewitsch Orlow, der zusammen mit seinem Bruder Alexei maßgeblich am Sturz des Zaren Peter III. beteiligt war, kaufte und ihn im Jahr 1776 der Zarin Katharina II. der großen schenkte.

Die Gunst der Kaiserin, die er zuvor verloren hatte, gewann er damit aber nicht zurück und schlug seinem Nebenbuhler, dem Fürsten Grigori Alexandrowitsch Potjomkin, ausgerechnet das linke Auge aus.


Zarin Katharina ließ den Orlow Diamanten, wie er fortan genannt wurde, in die Spitze des goldenen Zepters der russischen Zaren eingearbeitet.


Seit 1967 wird der Diamant in der ständigen Ausstellung des Diamantenfonds in der Rüstkammer des Moskauer Kremls ausgestellt.


Weiterhin berichtet die Legende das die Gottheit Brahma den zukünftigen Eigentümern Unglück prophezeit habe.

Die Zahlreichen Mordanschläge auf das russische Königshaus werden daher dem auf dem Stein lastenden Fluch zugeschrieben.

Eine weitere These besagt das dieser Diamant der „Großmogul“ sein soll.
Die ungewöhnliche Schlifform des Orolv, das Vorhandensein eines speziellen Einschlusse und das Muster seiner Facetten deuten darauf hin dass der Orlov mit einem legänderen Stein identisch sei, der vor langer Zeit verschwand.
Der „Großmogul“.

Dieser wurde von dem Reisenden Jean-Baptiste Tavernier, dem es als einem der ersten Europäer erlaubt wurde, die Juwelen der indischen Herrscher zu studieren, in seinem Buch wie folgt beschrieben: Der Diamant von 279 Karat (als Rohstein 787,5 Karat) soll 1650 in der Kolur-Mine am Kistnah in Indien gefunden worden sei.

Der Großmogul wurde Tavernie von Aurangzeb (1658-1707), dem dritten Sohn von Schah Jahan, gezeigt.

Das Schleifen des Diamanten wurde dem Italiener HortensioBorgio anvertraut, der den Großmogul auf 279 9/16 Karat herunterschliff.

Das Resultat seiner Arbeit enttäuschte Aurangzeb so sehr, dass er Hortensio Borgio anstelle einer Belohnung für seine Dienste mit einer Geldstrafe von 10.000 Rupien belegte – mehr als der Mann besaß.

Aber ein Mysterium bleibt: Welches Schicksal konnte diesen großartigen Edelstein befallen haben, von dem alle Spuren verschwunden zu sein scheinen?
Wurde er in kleine Steine gespalten oder ist es tatsächlich der Orlov?

Wenn man die Zeichnungen des Diamanten von Tavernier mit den Fotos des Orlov im Kreml vergleicht sind Ähnlichkeiten erkennbar.

Die Form des Orlov wird als halbes Taubenei bezeichnet und Tavernier bezeichnet den Großmogul auch als Taubenei das in der Mitte durchgeschnitten wurde.

Großmogul Tavernier

Die Facetten beider Steine sind ähnlich.

Der Orlov hat leichte Einschnitte und Tavernier stellt beim Großmugul auch einen leichten Riss und einen Fleck fest.

Orlov

Natürlich kann es auch sein das es in der Geschichte noch mehr solcher Diamanten gegeben haben kann.

Wenn allerdings bedenkt das der Orlov keinen richtigen anfang hat und der Großmogul kein richtiges Ende hat dann könnte es sein das es sich um ein und denselben Stein handelt.

Der russische Akademiker Alexander E. Fersman, eine russische Autorität für Edelsteine, ist sich ziemlich sicher das der Orlov der Großmogul ist.



Dienstag, 28. Juni 2016

Nancy Astor und der Sancy Diamant




Der „Sancy-Diamant“ ( nicht zu verwechseln mit dem Beau Sancy ) ist ein 55,23-karäter (11,046 g) Diamant.

Der Stein gehört zu den berühmtesten Diamanten der Welt, zusammen mit dem Orlow der Zarin Katharina II., dem Florentiner der Medici, dem blauen Hope Diamant und dem grünen Dresdner.

Er war der Hauptstein der Königskrone Ludwigs XV. von Frankreich.

Sein erster bekannter Besitzer war der Herzog von Burgund, Karl der Kühne, der ihn als Talisman in der Schlacht bei Nancy (1477) bei sich getragen haben soll. Der Herzog fiel; ein Soldat oder Landsknecht soll den Diamanten bei dem Toten gefunden und dann nach Portugal verkauft haben.

1570 erwarb der aus einer Hugenotten Familie stammende Nicholais Harlay de Sancy, Botschafter am Hof des Sultans Selim II. in Konstantinopel, einen leicht grünlich-gelblichen Diamanten und gab ihm später seinen Namen.

De Sancy war zu dieser Zeit eine hohe Persönlichkeit am Hof des Königs Heinrich III. Unter dessen Nachfolger, König Heinrich IV. wurde de Sancy zum Finanzminister ernannt.

Er gab den Diamanten als Sicherheit für ein Darlehn, um Soldaten anzuwerben.
Ein Bote wurde mit dem Diamant (den er tatsächlich runterschluckte) nach Solothurn losgeschickt, erreichte jedoch seinen Bestimmungsort nicht.

De Sancy war sich sicher dass der Bote loyal war und ließ ihn suchen.

Man fand den toten Boten, der anscheinend von Dieben überfallen worden und ihm gefolgt waren.

Sancy ließ den Leichnam öffnen und ließ den Diamanten aus dem Magen entnehmen.

1596 war de Sancy in Geldnöten und verkaufte den Stein an die englische Königin Elisabeth I.


Der Diamant gehörte fortan zu den Kronjuwelen des englischen Königreiches.

König James I. trägt ihn hier am Hut als letzten Stein unter der Raute.
Nach dem Ausbruch des englischen Bürgerkrieges 1642 und mit der Hinrichtung von König Karl I.(1649), der mit der Unterbrechung der Monarchie endete – überließ seine Witwe Henrietta Maria de Bourbon den Diamanten Edward Sommerset, 2. Marquess of Worcester, durch welchen der Stein wieder der englischen Krone zukam.

Nach der Niederlage in der Schlacht am Boyne floh König Jakob II. nach Frankreich.

Aus Geldnöten verkaufte er den Edelstein an König Ludwig XIV. der für seine Liebe zu Diamanten bekannt war.

1792, zu Beginn der Französischen Revolution, wurden die französischen Kronjuwelen, darunter der Sancy, aus der königlichen Schatzkammer in Paris, gestohlen.

Der Stein tauchte erst 1828 bei einem Pariser Diamanthändler wieder auf, der ihn an den russischen Großindustriellen Anatole Demidoff, Prinz di San Donato verkaufte.

Da dieser zu einer adligen Dame ein Liebesverhältnis unterhielt, verließ ihn 1845 seine Frau Prinzessin Mathilde Laetitia, eine Cousine des Kaisers Napoleon III. , zusammen mit ihrem Liebhaber und der Schmucksammlung Turin.

Nach ihrem Tod 1904 wurde der Sancy Diamant vom Juwelier Monsieur Gerard Bapst in Paris ausgestellt. Er bot ihn für 3 Millionen Frances an. 
Leider gibt es keine Infos darüber wie der Diamant zu dem Schmuckhändler gekommen ist.


Nancy Astor

Nancy um 1909
1906 wurde der Sancy von William Waldorf Astor als Hochzeitsgeschenk für die Heirat seines Sohnes Waldorf Astor (1879-1952) mit Nancy Langhorne erworben.

Lady Nancy Astor, geb. Nanca Witcher Langhorn (*19. Mai 1879 in Danville, Virginia, USA; + 2 Mai 1964 in Grimsthorpe Castle, Lincolnshire, England)

Die Tochter eines amerikanischen Geschäftsmanns wuchs in den USA auf und heiratete 1897 Robert Gould Shaw II. (1871-1930) mit dem sie einen Sohn hat.
Die Ehe scheiterte durch Alkoholexzesse ihres Mannes und 1903 ließ sich das Paar scheiden.

Ein Jahr später ging sie mit ihrem Sohn nach England wo sie rasch Bekanntschaften in der britischen Oberschicht machte und sich am Gesellschaftsleben beteiligte.

So lernte sie ihren Waldorf Astor kennen. Er war der Sohn  des sehr wohlhabenden William Waldorf Astor, 1. Viscount Astor (1848-1919)
Sie heirateten 1906.


Als Hochzeitsgeschenk bekam Waldorf Astor von seinem Vater den Familienbesitz Clivden zusammen mit einer großen Menge Geld für die Instandhaltung.


Zum 2. Weltkrieg und danach wurde das Haus vielseitig verwendet und ich nehme an das die Astors dann in ihr Haus am St. James Platz gezogen sind.

Heute gehört es dem National Trust und wird als 5 Sterne Hotel vermietet.
Die Astors besaßen noch ein Haus in London auf der St. James Street.
Das Haus Nr. 4 4.


Hier ist ein interessanter Bericht zu den Häusern.


Nancy erhielt also von ihrem Schwiegervater den Sancy Diamant.



Die Tiara wurde von Cartier hergestellt und der Diamant dort eingelassen. Das war auch im Jahr 1906.


Ob nun die Tiara mit Diamant das Hochzeitsgeschenk war oder nur der Diamant und die Tiara später in diesem Jahr ist nicht bekannt.

Hier können wir schön sehen wie der Diamant aus der Fassung herausragt.



Auch sehen wir hier den Farbwechsel in einer wunderbaren Fassung.

Nach dem Tode des Viscount Senior 1919, erbte sein Sohn den Titel und seine Frau den Höflichkeitstitel Viscountess.


Hier sehen wir ein Bild von Lady Astor das ich im Moment nicht zuordnen kann. Ich denke dass es ein Trauerbild ist, durch den schwarzen Schleier.

Vielleicht zur Beerdigung des Schwiegervaters?

Sie drapierte die Tiara mit einer Perlenkette.

Als Lord zog Waldorf Astor ins britische Oberhaus ein und musste aus dem Grund den Sitz im Unterhaus verlassen.

Seine Frau Nancy wurde hingegen als Kandidatin der Konservativen aufgestellt und bekam am 28. November 1919 den Sitz im Unterhaus.

Am 1. Dezember 1919 wurde Lady Astor das erste weibliche Parlamentsmitglied des Vereinigten Königreiches.

Sie brachte 1923 einen Antrag ein, das Alter zum Erwerb alkoholischer Getränke auf 18 zu erhöhen.

Sie warb für das Frauenrecht, das 1928 in GB eingeführt wurde, und für die Gleichstellung der Frau im Staatsdienst.

Um 1933 lieh Nancy Astor ihrer Nichte Nancy Tree die Tiara.


Hier sehen wir Nancy Astor bei der Krönung von George VI.
Nach einigen Hochs und Tiefs in der Politik schied sie mit 66 Jahren aus dem Unterhaus aus.

Nancy Astor beim Verlassen der Parlamentseröffnung 26. Oktober 1948 
Das Paar hatte zusammen 5 Kinder.

Nach dem Tod ihres Mannes 1952 hatte sie kaum mehr Kontakt zu ihren Kindern. Nur zu ihrer einzigen Tochter Nancy.

Im Jahr 1962 war der Diamant ein Glanzlicht auf der Juwelenausstellung im Louvre.

Lady Astor starb am 02. Mai 1964 während eines Besuchs im Hause ihrer Tochter Countess of Ancaster auf Schloss Grimsthorpe in Lincolshire.

Nach einem Gedenkgottesdienst in der Westminster Abbey am 13. Mai wurde sie neben ihrem Gatten bei Clivden beigesetzt.

Geerbt wurde der Sancy von Nancys Enkel William Astor, 4 Viscount Astor, Sohn von Nancy und Waldorf Astor, also der erstgeborene aus dieser Ehe.

Dieser verkaufte 1978 den Stein für 1 Million Dollar an den Louvre.

Er befindet sich nun in der Apollo Galerie.

Was mit der Tiara ist, ist unbekannt.


Es scheint so dass der Stein aus der Krappenfassung entfernt wurde.


Zumindest ist dieser Stein noch sichtbar für die Bewunderer edler Steine und nicht im Safe verschwunden.



Trotzdem schade…

Quelle: Wikipedia, Google...